(C) Leonora Enking, 2010, Quelle: flickr (CC BY-SA 2.0)

Im Zuge der Staats- und Finanzkrise in Griechenland muss das Land nun einen neuen Schlag einstecken. Nicht nur dass in dem derzeitigen Umfeld ein neuer Rekord bei der Anmeldung von Insolvenzen zu verzeichnen ist, auch soziale Einschnitte im Land lassen die Bürger aufbegehren. Doch damit nicht genug, auch im Bereich der ärztlichen Versorgung scheint in Griechenland mittlerweile eine Krise zu herrschen.
Bereits seit über einem halben Jahr warten in Griechenland die Ärzte des "Nationalen Trägers" auf ihr Gehalt. Die Organisation selbst soll enorme Schulden angehäuft haben. Durch die Vorgaben der Troika (um IWF, EZB und EU) ist der Staat nun gezwungen, weitere Einschnitte, auch im Gesundheitsbereich des Landes, umzusetzen.
Den aufgebrachten Ärzten scheint dieser Umstand gar nicht zu gefallen, speziell aus dem bereits genannten Hintergrund heraus nicht, dass diese mittlerweile seit über einem halben Jahr auf ihr Gehalt warten. Nun drohen die Ärzte mit ernsthaften Konsequenzen, sie wollen für einen Monat nicht arbeiten. Sollte dieser Schritt tatsächlich umgesetzt werden, droht in Griechenland eine "Gesundheitskatastrophe".
Der „Nationale Träger EOPYY“ war aber bereits vor der in Griechenland ausgebrochenen Krise, alles andere als "finanziell liquide" zu bezeichnen. Schon damals zeugte die dort praktizierte Misswirtschaft davon, welches Problem Griechenland im Allgemeinen inne hat. Mittlerweile soll EOPYY einen "krassen Schuldenberg" in Milliardenhöhe angehäuft haben.
In der Kreide steht der nationale Träger demnach bei Ärzten, Apothekern, Pharmakonzernen und privaten Kliniken mit einer gigantischen Summe von etwa 1,5 Milliarden Euro. Auch die bereits angehäuften Schulden für nicht bezahlte Gehälter können durchaus als "ENORM" umschrieben werden.
Nach den eigenen Aussagen von EOPYY sollen für das Jahr 2010 und 2011 etwa 570 Millionen Euro aufgelaufen sein, welche noch nicht bezahlt wurden. Die Gewerkschaft der Ärzte forderte das Gesundheitsministerium nun auf, bis 20. August 2012 die geschuldeten Gehälter auszuzahlen. Sollte dies nicht geschehen, werden die Ärzte ab 2. September 2012 die Arbeit für einen Monat einstellen.
Quelle: DWN - Bild: flickr (symbolisch für "Griechenland")
