(C) Elliott Brown, 2011, Quelle: flickr (CC BY 2.0)

Dass die Eurokrise nun auch in Italien angekommen ist, davon ist bereits seit mehreren Monaten die Rede. Nicht nur Spanien steht mittlerweile im Fokus der Anleger und Investoren, speziell scheint auch Italien nun mit tieferen Problemen zu kämpfen zu haben. Dies geht sogar soweit, dass auch Einwanderer das Land verlassen. Doch die Rezession in Italien ist noch an anderer Stelle feststellbar.
Durch die wirtschaftliche Entwicklung und gleichermaßen auch die finanzpolitischen Gegebenheiten des Landes, wenden sich zusehends immer mehr Investoren dem Land ab. Mittlerweile sind speziell, in dieser Abwanderung des Kapitals, die Bereiche der Aktien, Bankkonten und der Staatsanleihen betroffen. Nach aktuellen Zahlen wird deutlich, in welch "krasser Dimension" der Abfluss des Geldes aus Italien stattfindet.
So sollen in den letzten Monaten (24) etwa 1000 Milliarden Euro (oder in anderen Worten etwa eine Billion Euro) aus dem Land geflossen sein. Dieser Wert kann durchaus als "BEACHTLICH" bezeichnet werden. Denn immerhin entspricht diese Summe etwa der Hälfte des italienischen Bruttoinlandsprodukts. Diese aktuellen und gleichzeitig beängstigenden Zahlen gehen aus der römischen Tageszeitung "La Repubblica" hervor.
Vor allem ausländische US-Fonds sollen massiv Staatsanleihen von Italien abgestoßen haben. Aber nicht nur bei den Staatsanleihen ist ein solch massiver Kapitalabfluss zu beobachten. Auch das Kapital, welches auf "normalen Bankkonten" liegt, ist deutlich abgesunken. Demnach sind innerhalb eines Jahres ganze 18 Prozent von den Bankkonten abgezogen worden. Aus der Analyse, welche in "La Repubblica" zu lesen war, sollen seit Ausbruch der Finanzkrise, im Jahr 2007, etwa 400 Milliarden Euro durch ausländische Anleger von den italienischen Banken abgezogen worden sein.
Im Zuge der sich weiter verschärfenden Krise in Italien, wurden auch die Steuerbehörden des Landes auf einen aggressiven Kurs gebracht. Diese sollen nun Geld eintreiben und das möglichst viel. Seit Anfang des Jahres 2012 soll die italienische Steuerpolizei etwa 41 Millionen Euro beschlagnahmt haben. Im Vergleich zum Vorjahr 2011 ist dies eine Steigerung von etwa 78 Prozent. Vor allem an Grenzübergängen stellte die Steuerpolizei Edelmetalle, Bargeld und Wertpapiere sicher. Dass diese extra eingetriebenen Summen auch nur annähernd zur Krisenbewältigung Italien ausreichen werden, wagen Experten, mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht zu bezweifeln.
Quelle: Format.at - Bild: flickr (symbolisch für "Italien")
