(C) Christina Rutz, 2007, Quelle: flickr (CC BY 2.0)

Dass es mit der deutschen Industrie nicht mehr so richtig laufen will, bekommt man aus den Medien nun schon seit einigen Wochen und Monaten mit. Doch dass die wirtschaftliche Abkühlung nun dermaßen in Deutschland angekommen ist, hätte bis vor kurzem noch keiner für möglich gehalten. Nach aktuellen Auswertungen sind im Juni 2012 die Auftragseingänge bei deutschen Unternehmen deutlich gesunken.
Im Vergleich zum Vormonat Mai dieses Jahres, sei ein Minus von 1,7 Prozent ausgemacht worden. Diese offiziellen Daten stammen vom Wirtschaftsministerium in Berlin. Dieses hatte am Dienstag den neusten Bericht zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands bekanntgegeben. Bei der Auswertung der Auftragseingänge handelt es sich um einen der wichtigsten Faktoren und zudem wichtigen Indikator für die Produktion, welche in den kommenden Monaten zu erwarten ist.
Das nun verbuchte Minus deutet hierbei in eine eindeutige Richtung, dass sich die deutsche Wirtschaft nicht dem allgemeinen Umfeld der Rezession in Europa entziehen können wird. In der nahen Vergangenheit hatten speziell Politiker aus Deutschland von einer "Unsinkbarkeit der deutschen Titanic" gesprochen, bezogen auf die Wirtschaft in Deutschland. Dass sich diese Äußerungen, mit dem nun real eintretenden Wirtschaftsabschwung, relativiert haben, sollte logisch erscheinen - zumindest für jene die heute wissen, welch ein Schicksal die "echte Titanic" einst erleiden musste.
Auch immer mehr Fachexperten aus Deutschland sind den Wachstumszahlen eher negativ eingestellt. Viele dieser "Experten" hatten vor einigen Monaten noch vehement für das Flakschiff der "Deutschen Wirtschaft" getrommelt und "gute" bis "sehr gute Zeiten" für die deutsche Industrie prognostiziert. Mittlerweile gehen auch diese davon aus, dass die Abkühlung, welche bereits eingetreten ist, weiter voranschreiten wird. So solle nach deren Meinung das Bruttoinlandsprodukt "leicht absinken".
Doch nicht nur die Zahlen der Auftragseingänge bestätigen diesen Abwärtstrend. Ebenfalls die im Sommer veröffentlichten Zahlen des Ifo-Instituts, als auch die sogenannten Einkaufsmanagerindizes zeigten jüngst in dieselbe Richtung, nämlich nach unten gerichtet. Es sollte für jeden logisch erkennbar sein, dass Deutschland hierbei keine "Ausnahme" ist. Wenn sich das allgemeine Umfeld der Wirtschaft in Europa und dem Rest der Welt abkühlt, ist es geradezu irrsinnig zu behaupten, das Deutschland von diesem Umstand ausgenommen sei. Es sei denn, ein "spezieller Gott" wacht über das Land, was wir an dieser Stelle für eher unwahrscheinlich halten.
