RBS: Entlassungen bei der Royal Bank of Scotland stehen an


(C) Man vyi, 2008, Quelle: Wikipedia (public domain)

Die Krise in der Bankenindustrie scheint sich unvermindert zuzuspitzen. Nicht nur in Deutschland, Großbritannien und der Schweiz standen jüngst Massenentlassungen bei den Geldhäusern an. Nun gab ebenfalls die Royal Bank of Scotland bekannt, im eigenen Bankhaus weitere Entlassungen vorzunehmen.

Zurückzuführen seien diese Entlassungen, laut offiziellen Angaben, aber nicht wegen schlecht laufender Geschäfte, sondern wegen dem zuletzt aufgekommenen Skandal um die Libor-Manipulation (Referenzzinssatz im Interbankengeschäft). Nachdem es bei der Royal Bank of Scotland zu internen Untersuchungen, im Zuge des Libor-Skandals, gekommen war, teilte die Bank mit, dass nun "einige Banker" entlassen werden.

Weitere Details, was den betroffenen Bankern vorgeworfen wird, wurden nicht genannt. Um die weltweite Manipulation der Zinsen nun nicht zum "Genickbrecher" der Banken werden zu lassen, räumen diese nun Intern auf. Diese öffentlichkeitswirksame Strategie soll dermaßen wirken, dass die Banken ihr Gesicht wahren und gleichermaßen diese nicht im Licht der Öffentlichkeit als die "eigentlichen Verursacher der Krise" dastehen.

Die Strategie einzelne Individuen nun innerhalb des "Zinskartells" auszutauschen, ist eine seit Jahrzehnten praktizierte Methode, da hier ein generelles Fehlverhalten von einzelnen Personen ausgemacht wird, jedoch nicht die Bank(en) selbst im dunklen Lichte stehen. Ermittler sehen aber nicht nur die Royal Bank of Scotland in dem weltweiten Zinsskandal als eine der hauptverdächtigen Banken.

Besonders die Barclays Bank stehe offiziellen Berichte zufolge "im besonderen Fokus der Ermittler". Weltweit seien mittlerweile rund ein Dutzend Bankhäuser in das Visier der Ermittler geraten. Wie groß sich jener Manipulationsskandal letztendlich noch entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Dabei ist der sogenannte Libor-Referenzzinssatz ein ganz besonderer. Denn dieser gilt weltweit als Maßstab dafür, dass Finanztransaktionen von mehr als US-Dollar abgewickelt werden können.

Welche Strafe die Royal Bank of Scotland zu erwarten hat, ist bislang noch nicht bekannt geworden. Man darf aber, aus den Erfahrungen der Vergangenheit, davon ausgehen, dass die Strafzahlungen deutlich niedriger sein werden, als die über Jahre hinweg erwirtschafteten Gewinne aus der Manipulation der Zinsen.

Quelle: derStandard - Bild: Wikipedia

  
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