(C) Friends of Europe, 2011, Quelle: flickr (CC BY 2.0)

Dass sich im Zuge der Eurokrise auch die sozialen Probleme innerhalb der Eurozone verschärfen, kann seit einigen Monaten deutlich beobachtet werden. Der derzeit amtierende italienische Regierungschef, Mario Monti, sieht das "Projekt Europa" in ernsthafter Gefahr. Durch die sich beinahe wöchentlich verschärfende Eurokrise sieht Monti eine immer stärker anwachsende antieuropäische Haltung in den Völkern.
Vor allem in den kriselnden Staaten wie Griechenland und Spanien sei dieser Umstand besonders deutlich, so Monti. Aber auch in anderen Ländern, speziell den sogenannten Eurokernländern, sieht Monti eine wachsende Anti-Europa Stimmung aufkommen. In seinem Land Italien ist dies nicht anders. Neben der Anti-EU Stimmung gesellt sich, wie jüngst auch schon in Griechenland und Spanien, eine immer weiter verbreitete Anti-Deutschland Stimmung dazu.
Nun fordert Mario Monti die deutsche Regierungschefin Angela Merkel öffentlich "zum handeln" auf. Betont hatte Monti zuletzt, dass die deutsche Regierung eine Art "Bremserwirkung" in Europa hat, da dieses Land immer wieder wichtige Schritte innerhalb der Eurokrise blockiert. Gleichermaßen merkte Monti an, dass die sich immer weiter verbreitende antieuropäische Stimmung in der EU dazu beitragen werde, dass das "Projekt Europa" über kurz oder lang scheitern muss.
Mit speziellem Hinblick auf das Jahr 2013, wo in Italien die Wahlen anstehen, ist diese Äußerung von Monti besonders brisant. Denn sollte sich die Eurokrise bis dahin nicht gelöst haben, könnte in Italien ein Referendum (Volksabstimmung) für den Austritt Italiens aus der Eurozone eingebracht werden.
Nach der aktuellen Stimmungslage in Italien würde sich wahrscheinlich der Hauptteil der Stimmberechtigten für einen Euroaustritt aussprechen. Mittlerweile ist in italienischen Medien auch zu lesen, dass möglicherweise eine vorgezogene Wahl stattfinden könnte. Sollte dieser Umstand eintreten, so sieht Mario Monti seine bisher eingeleiteten Reformbemühungen für Italien als gefährdet an.
Quelle: Handelsblatt - Bild: flickr
