Deutschland: Weidmann kritisiert die EZB für deren Handlungen


(C) Torben, 2007, Quelle: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Die EZB scheint inmitten der Eurokrise einen neuen und ganz speziellen Weg gehen zu wollen. Viele halten diesen neu eingeschlagenen Weg für falsch und äußern sich meist kritisch über die geplanten geldpolitischen Maßnahmen, welche die EZB in naher Zukunft plant.

In den Kreis der Kritiker gesellt sich nun auch Jens Weidmann (Deutsche Bundesbank). Dieser fordert nun öffentlich von der Europäischen Zentralbank, dass diese ihr eigenes Mandat respektieren solle und dieses nicht überschreiten dürfe. Zudem machte er deutlich, dass die Deutsche Bundesbank einen erheblichen Einfluss auf die EZB nehmen könne, da die Deutsche Bundesbank eine der größten Notenbanken innerhalb der Eurozone ist.

Geführt wurde das genannte Interview mit dem ehemaligen Bundesbankpräsident Helmut Schlesinger, das komplette Interview ist hierbei auf der offiziellen Webseite der Bundesbank nachzulesen. Noch vor gut einer Woche hatte EZB-Präsident Draghi durchblicken lassen, dass eventuell neue Anleihenkäufe durch die EZB vollzogen werden. Begründet hatte Draghi diesen Schritt damit, dass durch diese "Stützungskäufe" Länder wie Italien und Spanien bei ihrer Refinanzierung unterstützt werden können.

Kritische Töne gab Weidmann aber nicht nur an die EZB heraus, sondern auch gleichermaßen an die Politik selbst. Nach seiner Auffassung würde die Politik deutlich zu viel von den Notenbanken verlangen und kleine Wunder ersehnen. Diese Unterstellung, dass die Notenbank Wunder, wie dem Abbau der Arbeitslosigkeit, vollbringen könne, sei komplett abwegig. Weidmann sagte, dass dieses spezielle Denkmuster immer wieder zu kommen scheint, in der aktuell grassierenden Krise scheint diese Denkweise besonders stark ausgeprägt zu sein.

Quelle: Handelsblatt - Bild: Wikipedia

  
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