Internet: Facebook überwacht nun auch den Chat


(C) Elaine Chan, 2005, Quelle: Wikipedia (CC BY 2.5)

Nachdem Facebook nun einen Gesichtserkennungsdienst mit in seinem Portfolio aufgenommen hat, scheinen sich für viele Kritiker des sozialen Netzwerks weitere datenschutzrechtlich relevante Dinge bei der Plattform umzusetzen, vor denen bereits vor einiger Zeit gewarnt worden ist.

Nicht nur dass Facebook mittlerweile aus "präventivem Anlass" standardmäßig die Chatsitzungen der Benutzer scannt, um mögliche Verbrechen im Vorfeld zu verhindern, auch die gezielte Auskundschaftung von möglichen Sexualstraftätern soll nun umgesetzt werden, mit einem neuen Algorithmus.

Dieser neue Algorithmus wird ebenfalls in der Chatfunktion von Facebook zum Einsatz kommen. Anhand der sprachlichen "Umstände" des Chatverlaufes und den im Facebookprofil hinterlegten Daten, wie z.B. das Geburtsdatum, soll dieser Algorithmus automatisch feststellen können, wann ein möglicher Sexualstraftäter ein Kind online belästigt.

Hat der neue Algorithmus erst einmal einen Fall gefunden, wird eine manuelle Kontrolle seitens Facebook durchgeführt und ggf. - bei einem Treffer - die Daten an die Behörden weitergeleitet, um gegen den möglichen Sexualstraftäter vorgehen zu können.

Wenn es sich jedoch um ein nichtminderjähriges Pärchen handelt, welches über Facebook kommuniziert, und sich mit "entsprechenden Worten im Chat" gegenseitig beglückt, ist bislang noch nicht abzusehen, was hier passieren würde.

Facebook Mitarbeiter, und Sicherheitschef in dem Konzern, Joe Sullivan sagte, dass dieser Algorithmus vollkommen "alleine arbeitet", ohne menschliches Zutun - der Algorithmus analysiert die Texte und Profile selbstständig, eine Maschine betonte er, kein Mensch! Zudem soll "sichergestellt werden", dass der Algorithmus ohne Fehler arbeitet, also gänzlich ohne Fehlalarme zu melden. Ob dies aus der theoretischen Sichtweise auch so eingehalten wird, bleibt fraglich.

Quelle: Spiegel - Bild: Wikipedia

  
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