(C) Jean-Marc Ayrault, Quelle: Wikipedia (CC BY 2.0)

Nach dem Machtwechsel in Frankreich bekommt die deutsche Bundeskanzlerin Merkel immer mehr Gegenwind aus der EU. Nach der Auffassung des französischen Präsidenten François Hollande, sollte Frankreich innerhalb der EU nun eine Funktion der inneren Bindung übernehmen.
Als Vorteil sieht er hier die geographische Lage seines Landes, welches zugleich mit Nord.- und Südeuropa verbunden ist. François Hollande meinte in dieser Thematik gar, dass Deutschland zwar die größte Volkswirtschaft innerhalb der Europäischen Union ist und auch die Bonitätsnoten des Landes gut seien, doch für die Herausforderung der engeren Bindung von Nord.- und Südeuropa verfehlen die deutsche Volkswirtschaft und deren politische Vertreter das Ziel vollkommen.
Dass Merkel mit François Hollande eine ähnlich enge Beziehung, im politischen Sinne, anstrebt, wie dies mit dem früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy praktiziert wurde, bleibt zu bezweifeln. Zwar bemüht sich Merkel in der Zeit des europäischen Zusammenrückens gleichermaßen mit Frankreich auf eine positive Art zu kommunizieren, doch bleibt Frankreich unter Hollande deutlich distanzierter von diesen deutschen Bestrebungen. Hollande scheint hierbei ebenfalls seine "spezielle Position" innerhalb der EU zu kennen.
Denn nach seiner Wahl wurde er mit deutlicher Mehrheit fest in den Regierungs.- und Entscheidungssattel gehievt. Andere Staatschefs, wie die deutsche Bundeskanzlerin Merkel oder der italienische Ministerpräsident, Wirtschafts- und Finanzminister Monti sind durch die innere, politische Konstellation deutlich schwächer in ihrer Entscheidungsgewalt aufgestellt.
Quelle: Financial Times Deutschland - Bild: Wikipedia
