Afghanistan: Auch Wachstum bei weichen Drogen - Cannabis plus acht Prozent


(C) Stan Dalone, (kein Bezug; symbolisch) 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Auch Drogen wie Cannabis - Marihuana (Blätter der weiblichen Pflanze) und Haschisch (extrahiertes Harz) - kommen mittlerweile immer häufiger aus Afghanistan. Laut dem UNODC ("Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung") wurde im vergangenen Jahr (2012) etwa acht Prozent mehr Cannabis am Hindukusch (liegt größtenteils in Afghanistan; östliche Teil in Pakistan) produziert als im Vorjahr 2011.

Pro Hektar hätten die Anbauer mehr Erträge erzielen können, trotz dass die Anbaufläche der Cannabis-Pflanze verglichen mit dem Vorjahr um 17 Prozent auf 10.000 Hektar abnahm. Afghanistan gilt als einer der weltweit größten Produzenten von Drogen wie Cannabis - ebenfalls stammen circa 90 Prozent allen Rohopiums aus dem Land. Durch das UN-Büro (UNODC) heißt es, dass auch der Cannabis-Anbau lukrativ für afghanische Drogenbauern bleibt.

Pro Hektar hätten diese rund 6400 Dollar verdienen können, ca. 1800 Dollar mehr als zuletzt für Schlafmohn, aus dem Rohopium gewonnen wird. Opium ist der durch das Anritzen gewonnene getrocknete Milchsaft unreifer Samenkapseln des zu den Mohngewächsen (Familie in der Ordnung der Hahnenfußartigen; Papaveraceae) gehörenden Schlafmohns.

Im April laufenden Jahres hieß es durch das UNODC, die Opium-Produktion in Afghanistan sei weiter rasant auf dem Vormarsch. Es werde nicht nur in den bekannten Produktionsgebieten noch mehr Mohn angebaut, es gebe auch Regionen, in denen bisher gar kein Opium hergestellt worden war, teilte man mit. Experten führten damals in Medienberichten auch den recht hohen Preis als Hauptgrund für den zunehmenden Mohnanbau an.

Anfang vergangenen Jahres teilte man mit, dass die Opiumproduktion in Afghanistan im Vorjahr (2011) gestiegen sei, auf mehr als 131.000 Hektar (Zunahme der Anbaufläche um sieben Prozent) wurde demnach Schlafmohn angebaut. Dabei war laut dem Bericht in 2012 die Menge des im Vorjahr angebauten Schlafmohns von 3600 Tonnen im Jahr 2010 um 61% auf 5800 Tonnen weiter gestiegen - womit er sich dem Ertrag von 2009 mit 6900 Tonnen Opium weiter annäherte. Im Vorjahr hatte es teils eine Missernte gegeben. Das UN-Büro für Drogen und Kriminalität teilte damals mit, ein Hektar warf 45 Kilogramm Ernte ab.

Ende 2012 gab es Meldungen, wonach Grenzschützer des Irans bei einem unternommenen Einsatz nahe der afghanischen Grenze eine Rekordmenge von fast elf Tonnen Opium beschlagnahmen konnten. Hier führte man ebenfalls an, dass diese Menge an Drogen die größte sichergestellte seit der Revolution 1979 gewesen sei, so der Kommandeur der Grenzschützer, General Hossein Solfakari, damals gegenüber der Nachrichtenagentur Mehr (MNA; Mehr News Agency - "IRAN"). Bei dem damaligen Einsatz im vergangenen Jahr sei eine Person getötet worden, die Aktion ereignete sich in der südöstlichen Grenzprovinz Sistan und Balutschistan (eine der 30 Provinzen des Iran; Hauptstadt Zahedan).

  
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